So sollen die Merkmale der Patient:innenströme in verschiedenen spezialisierten pädiatrischen Fachabteilungen von Krankenhäusern und deren Einfluss auf das Outcome der individuellen Patient:innen identifiziert werden. Weiterführende Informationen zu CoRe-Net finden Sie hier.
Es werden die Versorgungsmuster aller Kinder mit einer Nierenerkrankung in Köln analysiert. Hierzu wird der gesamte Versorgungsprozess über alle Organisationen, die an der Versorgung von nierenkranken Kindern und Jugendlichen beteiligt sind, untersucht und folgende Parameter erfasst:
Das Ziel ist es, folgende Forschungsfragen zu beantworten: Welche spezialisierten Krankenhaus-Fachabteilungen sind für die Versorgung von Kindern mit akuter oder chronischer Nierenerkrankung im Versorgungsprozess relevant und zu welchem Zeitpunkt sind sie relevant? Welche individuellen Patient:innen-Outcomes werden durch die Merkmale des Patient:innenflusses beeinflusst?
AP-Verantwortliche:
Univ.-Prof. Dr. med. Lutz Weber (Universitätsklinikum Köln, Leiter Kindernephrologie)
Univ.-Prof. Dr. rer. pol. Ludwig Kuntz (Universität zu Köln, Seminar für ABWL und Management im Gesundheitswesen)
Das Ziel ist es, organisatorische Faktoren (z.B. Trägerschaft, Bettenzahl, Lehrstatus) und regionale Faktoren (z.B. Urbanisierung, Nähe zu nephrologischer Expertise) zu analysieren, um anschließend deren Einfluss auf die pädiatrisch-nephrologische Versorgung zu bewerten. Schlüsselinformationen aus den Qualitätsberichten werden deskriptiv und kartographisch dargestellt, einschließlich des Vorhandenseins pädiatrischer Abteilungen, des Vorhandenseins nephrologischen Fachwissens und des pädiatrisch-nephrologischen Behandlungsspektrums. Darüber hinaus werden inferenzstatistische Methoden angewandt, um Hypothesen über den Zusammenhang zwischen organisatorischen Faktoren und der Entwicklung spezialisierter Einrichtungen sowie der Distanz zur nächsten spezialisierten Einrichtung und dem Behandlungsspektrum zu testen.
AP-Verantwortliche:
Priv.-Doz. Dr. rer. med. Nadine Scholten (Universität zu Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungswissenschaften und Rehabilitationswissenschaften, IMVR)
Univ.-Prof. Dr. rer. med. Nicole Ernstmann (Universität zu Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungswissenschaften und Rehabilitationswissenschaften, IMVR)
Der Forschungsansatz ist zweistufig aufgebaut: Im ersten Schritt wird eine bundesweite Erhebung durchgeführt, um bereits existierende Versorgungsnetzwerke zu identifizieren. Zu diesem Zweck werden Mediziner:innen in Leitungspositionen von HPDs befragt, um explorativ auf regionalem Level zu erforschen, zwischen welchen stationären und ambulanten Versorgungseinrichtungen bereits Kooperationen bestehen.
In einem zweiten Schritt wird durch eine konsekutive Erhebung innerhalb der identifizierten Netzwerke die relationale Koordination von Ärzt:innen und Pflegefachkräften evaluiert. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf der Identifikation von Faktoren, die die relationale Koordination auf Netzwerkebene beeinflussen.
AP-Verantwortliche:
Univ.-Prof. Dr. rer. pol. Daniel Wiesen (Universität zu Köln, Seminar für ABWL und Management im Gesundheitswesen)
Univ.-Prof. Dr. phil. Holger Pfaff (Universität zu Köln, Institut für Medizinsoziologie, Versorgungswissenschaften und Rehabilitationswissenschaften, IMVR)
Es soll untersucht werden, welche Bereiche aus Sicht von Betroffenen (Eltern bzw. Jugendlichen und Kindern) in pädiatrischen Abteilungen in Bezug auf die Umsetzung einer PCC für relevant gehalten werden. Zudem sollen Barrieren und Förderfaktoren identifiziert werden, die die Implementierung von PCC in diesen Zentren hemmen bzw. unterstützen. Um dies aus Perspektive von Betroffenen beantworten zu können, werden qualitative Interviews sowohl mit Kindern und Jugendlichen als auch deren Eltern geführt. Bei Bedarf werden deren Sichtweisen über qualitative Interviews mit Leistungserbringenden ergänzt. Daran anknüpfend wird eruiert, inwiefern PCC zu einer Verbesserung der aktuell etablierten Prozesse in pädiatrischen Abteilungen beitragen kann.
AP-Verantwortliche:
Univ.-Prof. Dr. med. Stephanie Stock (Institut für Gesundheitsökonomie und klinische Epidemiologie, IGKE)
Univ.-Prof. Dr. med. Jörg Dötsch (Universitätsklinikum Köln, Direktor Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin)
Auf Basis der Ergebnisse der verschiedenen APs wird in einem weiteren Forschungsvorhaben ein konzeptioneller Rahmen für eine effektivere Koordination und Kommunikation innerhalb von HPD-Netzwerken entwickelt. Hierbei soll eine umsetzbare und effektive Intervention zur Verbesserung der organisationalen Koordination zur patient:innenzentrierten Versorgung konzipiert werden, wodurch die Umsetzung der Forschungsergebnisse in die Praxis ermöglicht werden wird.